Das Benefiz-Konzert am 02. November im Klostersaal Lügde, ein bunt gemixtes Pop-Show Programm vom modernen Pop-Chor "Shine A Light" war ein voller Erfolg gewesen - in jeder Hinsicht. Der Saal war ausverkauft, die Zuschauer begeistert, die Akteure glücklich und die Spendenkasse voll. Zum gesamten Eintritt kamen an diesem Tag noch weitere Spenden an der Abendkasse hinzu. Außerdem spendeten im Vorfeld ortsansässige Firmen z.B. für Blumen, Plakate und Handzettel, auf denen sie dann durch Logos vertreten waren.
Es kam die stattliche Summe von 2162,75 Euro zusammen. Diese wurde am Di, den 26.11.2013 vom Pop-Chor in Ihrem Übungsdomizil im Gemeindehaus der Stadtkirche an die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen des Hospizvereins Frau Stelter und Frau Jess (Foto Mitte) (dem Übungsdomizil von Shine A Light) übergeben. Anwesend waren der gesamte Vorstand von Shine A Light und viele Sängerinnen und Sänger die den Scheck mit tollen Songs an die überglücklichen Damen des Hospizvereins Bad Pyrmont persönlich überreichten.
Bad Pyrmont. Ein Benefizkonzert der besonderen Art gaben die „Schaumburger Land-Streicher“ unter der Leitung von Katharina Rundfeldt am Sonntagnachmittag im voll besetzten Kurtheater. Eingeladen hatte der „Serviceclub Hameln-Pyrmont Soroptimist International“ mit dem Staatsbad Pyrmont, und der Erlös sollte der Kinderhospizarbeit in Bad Pyrmont zugute kommen.
In der Eröffnung wies Koordinatorin Regina Stelter auf die Arbeit des Ambulanten Kinderhospizdienstes im 1994 gegründeten Hospizverein Bad Pyrmont hin, der seit 2007 besteht und sich die Begleitung todkranker Kinder zur Aufgabe gemacht hat. Auch Detlef Knoke, ausgebildeter ehrenamtlicher Kinderhospiz-Begleiter, berichtete von dem Angebot, dabei auch Familien von der Diagnose bis über den Tod hinaus zu begleiten und in enger Absprache mit den Eltern die Fähigkeiten, Bedürfnisse und Interessen der erkrankten Kinder wahrzunehmen. Damit haben die Pyrmonter eine Initiative des Kinderhospizes Löwenherz e. V. in Syke aufgenommen, mit dem ständig eine Kooperation gepflegt wird.
Um diese Arbeit finanziell und ideell zu unterstützen war der Soroptimist-Club aktiv geworden, ein Service-Club für Frauen in verantwortlichen Positionen im Berufsleben, der sich, ähnlich dem Rotary- oder Lions-Club, gesellschaftlich relevante Aufgabenstellungen und mitmenschliche Verpflichtung auf die Fahne geschrieben hat.
Als engagiertes Mitglied brachte nun Katharina Rundfeldt die „Schaumburger Land-Streicher“ mit einem ganz speziellen Programm nach Bad Pyrmont. Sehr skandinavisch angehaucht mit Werken von Jean Sibelius wie etwa „Andante festivo“, Edvard Griegs „Hjärtesår“ oder Johann Severin Svendsens „Alt under hemmelens fäste“. Betont wurde die fast andächtige, dunkle Stimmung ebenfalls durch die relativ dunkel gehaltene Bühne und die zwischen die Musik eingelagerten Texte.
Carl-Herbert Braun, Schauspieler und Regisseur der Pyrmonter Theater Compagnie, las in prononcierter, zurückhaltender Diktion aus der „Edda“ „Die Asen-Götter werden geboren und bauen die Welten“, dann die norwegische Sage „Wettessen mit einem Troll“, Stücke von Hendrik Ibsen und aus der Kalevala „Väinamöinen spielt die Kantele“.
So fügte sich dieser musikalische Nachmittag zu einem runden Programm, das Herzen und Geldbeutel öffnete und die Arbeit des ambulanten Kinderhospizdienstes nachhaltig unterstützte.
Bad Pyrmont. Kranken Menschen muss geholfen werden, das ist unstrittig. Ganz besondere Hilfe und Zuwendung benötigen lebensverkürzend erkrankte Menschen und sterbende Menschen. Seit einigen Wochen schicken die Krankenkassen ihren Mitgliedern Organspendeausweise (OA) ins Haus, mit dem Hinweis, diese auszufüllen (eine Verpflichtung besteht nicht) und ihn immer bei sich zu tragen. Der Hospiz-Verein hatte aus aktuellem Anlass zu einer Podiumsdiskussion: „Organspende, Hospizarbeit – ein Widerspruch?“ in den gut gefüllten Ratssaal eingeladen. Man müsse sich beim Ausfüllen des Ausweises Gedanken machen, meinte Bürgermeisterin Elke-Christina Roeder.
Die Besucher erhoffen sich mehr Sachinformationen und Klarheit über das komplexe Thema. Viele der Zuhörer empfinden die Öffentlichkeitsarbeit der „Pro-Organspende“ als aggressiv. Sie erinnere mehr an Werbung für Hightech- oder andere Produkte, als an eine vernünftige Auseinandersetzung unter ethischen, kulturellen und ganz persönlichen Gesichtspunkten, hieß es.
„Dass immer mehr Menschen so etwas möchten“, führt Dr. Fred Salomon, Chirurg und Transplantationsbeauftragter am Klinikum Lippe, darauf zurück, dass es möglich sei. Allerdings hält er die Warteliste mit derzeit 12000 Patienten für nicht sonderlich aussagekräftig und zu hoch angesetzt. Er meint, die hohe Zahl käme dadurch zustande, dass auch Menschen, die nicht dringend eine Transplantation benötigten, auf dieser Liste landen.
„Wer transplantiert wird, der ist ein Leben lang krank, aber es geht ihm besser“, machte der Mediziner deutlich. Seiner Meinung nach würden in Deutschland drei bis vier statt der 12 vorhandenen teuren Transplantations-Zentren genügen.
Um Organe entnehmen zu können, müssen zuvor Ärzte den „Hirntod“ feststellen. Das schreibt das Transplantationsgesetz vor. Das gilt heute nach Maßgabe der Bundesärztekammer als Zustand, aus dem es kein Zurück zum vorherigen Leben gibt. Diese Definition schien den meisten Zuhörern im Saal aber nicht ausreichend, um über Leben und Tod zu entscheiden. „Im Koma liegende Menschen bekommen noch alles mit“, stellte eine Besucherin fest. Deshalb könnten sich nur wenige Menschen mit der Vorstellung eines als „hirntot“ diagnostizierten Patienten anfreunden.
„Es können dann ja noch 95 Prozent des Körpers funktionieren“, betonte auch Herbert Grondmann, der das Gespräch moderierte. „Wer darf das definieren?“, fragt die Journalistin und Sozialwissenschaftlerin Erika Feyerabend. „Dass diese Menschen keinen Schmerz empfinden, ist eine Behauptung. „Sie können uns ihre Empfindung nicht kommunizieren“, betonte sie. Salomon dagegen stellte fest, dass er sich sicher sei, dass als hirntot diagnostizierte Menschen nichts mehr fühlen können und deshalb eigentlich weder Narkose noch Schmerzmittel vor der Organentnahme benötigen.
Sachlich schilderte der doppelt lungentransplantierte Lothar Rücker seine Situation. Die Lebensdauer einer neu gespendeten Niere, auf die er dringend warte, betrage höchstens zehn Jahre. Ein frisch transplantiertes Organ arbeite zu etwa 75 Prozent; seine Leistung nehme jedoch stetig ab. „Dann beginnt die Prozedur von neuem, es wird ein weiteres Organ benötigt. Damit die beiden vor acht Jahren transplantierten Lungenflügel von meinem Körper nicht als Fremdkörper abgestoßen werden, muss ich täglich 32 Medikamente einnehmen“, berichtete er.
„Die Steuerung ist derzeit völlig ungeklärt“, kritisierte Erika Feyerabend, denn es gebe keine unabhängige Qualitätskontrolle über die Tätigkeit der Deutsche Stiftung Organtransplantation und der Transplantationszentren. „Menschen, die das entscheiden sollen, müssen diese Dinge wissen“, begründet die Journalistin die notwendige und ausführliche Auseinandersetzung. Und Salomon meinte nüchtern „Sterben ist ein Prozess – von Geburt an“ und unterstrich die deutsche Gesetzesregelung mit dem „Schutzrecht“ eines jeden Menschen: „Wir sind prinzipiell keine Organspender.“
„Es wurden eine Menge Aspekte angesprochen, an die ich nicht gedacht hätte“, räumte Moderator Grondmann in seinem Fazit ein und lobte das kontroverse, aber sachliche Gespräch, das ohne Schuldzuweisungen ausgekommen sei. „Das ist bei dem Thema leider nicht selbstverständlich.“ (von Claudia Guenther)
Lügde. Restlos begeistert hat sich das Publikum von der 30-köpfigen Pop-Gospel-Worldmusic-Gruppe „Shine A Light“ gezeigt, die am Samstag zugunsten der Hospizarbeit in Bad Pyrmont und Lügde ein „Pop-Show-Conzert“ gaben. Über 220 Gäste hatten sich im Klostersaal versammelt, um die farbenfrohe Show zu verfolgen, mit der die Sänger und Sängerinnen unter der Leitung von Volker Vormann Gospels, afrikanische Lieder, Musicalstücke und Popklassiker wie „Boat on the River“ oder „Hit the Road Jack“ vortrugen. Und das Publikum bejubelte den Chor genauso wie die Soloeinlagen von Vanessa oder Aileen, freuten sich an den musikalischen Qualitäten genauso wie an den choreografischen und zeigten sich zum Schluss noch ganz beglückt. Wie viel Geld für die Hospizarbeit zusammenkommt, ist noch offen.
Lügde (afk). Es ist das erste Mal gewesen, dass die Stadt Lügde einen Verein aus der Nachbarstadt Bad Pyrmont auszeichnet. So geschehen aber jetzt bei der Ehrenamtsfeier der Osterräderstadt. Im Mittelpunkt stand dabei der Hospizverein Bad Pyrmont, dem die Stadt auf diesem Wege offiziell für die ehrenamtliche Betreuung auch der Lügder Bevölkerung danken wollte. Bürgermeister Heinz Reker nannte es seine Herzensangelegenheit, den Dank für die jahrelange, aufopferungsvolle und freiwillige Arbeit für die Mitmenschen bei dieser Gelegenheit auszusprechen. Mit stehendem Beifall schlossen sich die Vertreter des Rates und der Verwaltung diesem Dank an.
Menschen in der letzten Phase ihres Lebens aber auch ihren Angehörigen und den Hinterbliebenen zur Seite zu stehen ist das Anliegen der ambulanten Hospizarbeit, die im November 1994 auch in Bad Pyrmont begann. Später gelang es, den Orden der Franziskanerinnen dafür zu gewinnen, mit der Einrichtung "Mutter Anselma Friedensthal" in der Kurstadt auch ein stationäres Hospiz einzurichten. Für die Betroffenen zur Verfügung zu stehen, das sei die Aufgabe, der sich die rund 40 speziell in Kursen ausgebildeten Mitglieder der aktiven Helfergruppe um Sabine von Bodecker widmen. Inzwischen ist hinter den Kulissen mit den beiden hauptamtlichen Koordinatorinnen Regina Stelter und Jutta Jess eine professionelle Organisation entstanden, in der die Fäden zusammenlaufen. Für Annette Kleine-Gödde, die Vorsitzende des Hospizvereins, war das inzwischen der einzige Weg zu einer für alle Beteiligten erfolgreichen Arbeit, denn die Nachfrage von Ärzten und Krankenhäusern nach Sterbebegleitern wächst. "Der Hospizgedanke und auch die Arbeit unseres Vereins ist in der Bevölkerung hier längst angekommen", stellte die Vorsitzende fest, die immer wieder betonte, dass Lügde von Beginn an im Hospizverein Bad Pyrmont personell und aktiv vertreten war. Die Stadt Lügde ist selbst Mitglied in diesem Verein.
Rund 300 Mitglieder (sie kommen vorwiegend aus Bad Pyrmont und Lügde) gehören derzeit dem Hospizverein Bad Pyrmont an, der sich und seine Arbeit aus Vereinsbeiträgen, Spenden und Zuschüssen durch die Krankenkassen finanziert. Für Betroffene ist die Begleitung durch Helfer aus dem Hospizverein kostenlos. Wesentlich sei, dass dieses Wirken in einer ganz besonderen Phase des menschlichen Lebens würdevoll erfolgen kann, sagt Kleine-Gödde. Dabei spiele es keine Rolle, ob jemand arm oder reich, Christ, Buddhist, Moslem oder Atheist ist – "wir tun unsere Arbeit auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes", sagt die Vorsitzende und zieht aber auch gleichzeitig eine klare Grenze: "Wir lehnen eine aktive Sterbehilfe ab."
Die Sprecherinnen und ein Sprecher von sieben Arbeitskreisen des Hospizvereins stellten in zum Teil sehr beeindruckenden Kurzreferaten ihre Arbeit vor. Immer wieder drehte es sich dabei um den Erhalt und den Respekt vor der Würde des Menschen, ob als Sterbender oder Hinterbliebener. Dem Sterben Raum und Zeit zu geben, das haben die Mitglieder sich vorgenommen. Erfahrung spielt dabei ebenso eine große Rolle wie eine umfangreiche Vorbereitung auf diese umfangreiche und verantwortungsvolle ehrenamtliche Tätigkeit, die nicht finanziell entlohnt wird. Es werden regelmäßige Supervisionen angeboten, um den Begleitern die Möglichkeit zu geben, das Erlebte aufzuarbeiten; es gibt Schulungen, um sich auf diese Aufgabe vorzubereiten und sich fortzubilden. Es haben sich eine Kinderhospizgruppe und als jüngste Gruppe eine für "Verwaiste Eltern" gebildet.
Das gesamte Spektrum der Hospizarbeit wurde an diesem Abend, zum Teil mit bemerkenswerten Schilderungen des persönlichen Erlebens untermalt, vorgestellt. "Als ich mich auf diesen Abend vorbereitet habe, war ich schon beeindruckt", gestand der Bürgermeister zum Abschluss. "Ihre Schilderungen haben mich zur Erkenntnis gebracht, dass diese Ehrung genau die Richtigen getroffen hat." Die Stadt Lügde bedankte sich bei jedem der anwesenden Aktiven des Hospizvereins Bad Pyrmont mit einem Präsent. Die würdevolle Veranstaltung wurde musikalisch von Alexander Bolger (Akkordeon) und Georg Schmitt (Saxophon) umrahmt.
Bad Pyrmont. „Ich will helfen und bin am Ende die Beschenkte.“ Mit dieser Erkenntnis sprach Elke Platzer vom Helferkreis offensichtlich vielen Ehrenamtlichen des Hospizvereins aus dem Herzen. Bei der Jahresversammlung im katholischen Pfarrheim waren es die persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen der aktiven Mitglieder, die der Sitzung einen besonderen Akzent gaben.
Der Gesprächskreis für Trauernde finde in offener Atmosphäre statt und trage dazu bei, dass die Angehörigen wieder nach vorn blicken könnten, wurde gesagt. Beim Hospizfrühstück würden oft praktische Fragen wie Testament oder Patientenverfügung besprochen. Die Helfer im Bereich Kinderhospiz berichteten, dass sie über ihre Tätigkeit auch in den Schulen informieren und bei den Jugendlichen Interesse an dem Thema geweckt hätten. Jüngste Gruppe in der Hospizarbeit ist die der „Verwaisten Eltern“, über die Magdalene Grotehans berichtete. „Es gehören zurzeit sechs Elternpaare zu uns, die Kinder verloren haben und im Austausch mit ebenfalls Betroffenen Trost finden“, betonte die Mitarbeiterin.
Regina Stelter, gemeinsam mit Jutta Jess seit einem Jahr Koordinatorin des Vereins, schilderte den Mitgliedern einige Einsätze von Kursteilnehmern, die zu Sterbebegleitern geschult werden. Da war der verzweifelte alte Mann, der seine sterbende Frau nicht loslassen mochte, da war aber auch die junge, depressive Krebskranke, die durch langfristige Begleitung in ihrem Befinden positiv stabilisiert wurde – zwei Schicksale, die den ganzen Einsatz der Ehrenamtlichen erforderten. „Zu den vielen Aspekten, die von den zukünftigen Begleitern bewältigt werden müssen, gehört auch, wie man mit der Trauer der Angehörigen und einer möglichen Ablehnung unserer Besuche umgeht“, gab Stelter zu bedenken.
Dass erstmals zwei hauptamtliche Koordinatorinnen für den Verein tätig sind, erleichtere die Arbeit sehr, weil so die Rufbereitschaft rund um die Uhr auf mehrere Schultern verteilt werde, unterstrich die Vorsitzende Annette Kleine-Gödde. An Ehrenamtlichen sind von den 291 Vereins-Mitgliedern über 50 aktiv, und ihnen dankte die Vorsitzende besonders. 2013 sei das Thema Organspende ein besonderer Schwerpunkt der Aktivitäten.
Insgesamt, so listete Jutta Jess auf, gab es im vergangenen Jahr 114 Begleitungen, von denen 88 abgeschlossen wurden. Das Durchschnittsalter der Menschen, die in ihrem Zuhause oder im Heim betreut wurden, betrug 77 Jahre. Von einer deutlichen Zunahme der Spendenbereitschaft berichtete Kassenwart Rudolf Anhamm: Von 17521 Euro im Jahre 2011 stieg die Summe auf 30949 Euro im vergangenen Jahr.
Bei den Vorstandswahlen wurde Annette Kleine-Gödde wieder erste Vorsitzende. Wiedergewählt wurden auch ihr Stellvertreter Herbert Grondmann, Kassenwart Rudolf Anhamm, Schriftführerin Makrina Krüger und Beisitzerin Ilona Mack.
Bad Pyrmont. Die Aktionswoche des Hospiz-Vereins Bad Pyrmont, mit der auf die ehrenamtliche Kinderhospizarbeit aufmerksam gemacht werden sollte, ist vorbei, das Resümee ist eindeutig: „Jetzt wissen viele Menschen in Bad Pyrmont und dem gesamten Landkreis, was unter ambulanter Kinderhospizarbeit zu verstehen ist“, zog Regine Stelter, Koordinatorin des Vereins, gestern Bilanz.
„Wir haben etwa 2500 grüne Bänder verteilt, mit denen viele Menschen in der Umgebung herumgefahren sind, sowohl Firmen als auch Einzelpersonen haben sich beteiligt, es gab immer wieder Nachfragen, und es hätten noch viel mehr Bänder verteilt werden können“, so Stelter. Zum Beispiel habe sich aus einer Pflegeeinrichtung eine ganze Station gemeldet, um mit grünen Bändern am Auto zu fahren. Auch waren einige Schulklassen aus Hameln dabei, eine Klasse der Krankenpflegeschule, eine soziale Einrichtung aus Hameln und die Mitarbeiterinnen eines Hausarztes in Lügde zeigten Interesse. Der Waldkindergarten aus Löwensen wollte Bänder, brachte sich ein und übergab in seinem Bauwagen im Wald der Kinderhospizgruppe sein gesammeltes Geld.
Sechs Bäckereien haben in verschiedenen Filialen an der Brotverkaufsaktion teilgenommen, haben in ihren Läden deutlich auf die Aktion hingewiesen, haben Sparschweine zugunsten des Hospiz-Vereins aufgestellt. Auch Apotheken in Bad Pyrmont und Lügde haben für das Anliegen gesammelt.
Insgesamt kamen bei der Aktion 4042,87 Euro an Spenden zusammen. Es gab drei Spendenaufrufe anlässlich von Bestattungen, es gab eine große Kollekte beim Gottesdienst, der Personalrat der Stadtsparkasse spendete 550 Euro, bei dem Gottesdienst gab es eine große Kollekte in Höhe von 853 Euro, die Brotbackaktion brachte 1347,35 Euro ein und die Sparschweinsammelei der Apotheken 368 Euro.
„Erfreulich“, so Stelter, „ist unter anderem auch, dass das gesamte Thema Sterben, Trauer und Tod in der Zeit der Aktionswoche einen großen Raum in der Öffentlichkeit bekam. Unterschiedliche Menschen verschiedener Alters- und Berufsgruppen, Betroffene und Nichtbetroffene wurden angeregt zu sprechen und haben über dieses Thema bewegt geredet!“ Der Hospiz-Verein hat sich bei allen Spendern und all den Menschen bedankt, die in der Woche in Bad Pyrmont, Lügde und Umgebung mit dem grünen Band gefahren sind und so zur Verbreitung des Anliegens beigetragen haben.
Bad Pyrmont (cg). „Dazu gehört ein großes Vertrauen, wenn die Eltern ihr Kind zwei bis drei Stunden in unsere Hände geben“, erzählt Klaus Pape, ehrenamtlicher Helfer des Pyrmonter Hospizvereins, in der voll besetzten katholischen St.-Georgs-Kirche. „Viele haben sich sogar telefonisch nach dem Gottesdienst erkundigt“, freut sich Pfarrer Winfried Neumann.
Pape und vier weitere Helfer haben sich innerhalb des Hospizvereins auf die ambulante Begleitung von Familien spezialisiert, deren Kinder lebensverkürzend erkrankt sind. Zum Abschluss der Aktionswoche um den „Tag der Kinderhospizarbeit“ am 10. Februar stellten diese Familienhelfer gestern in einem ökumenischen Gottesdienst ihre Arbeit vor.
Um die Eltern zu entlasten, kommen die Helfer einmal in der Woche nach Absprache ins Haus, „damit die Eltern mal wegfahren, Freunde besuchen und soziale Kontakte pflegen können“. Wichtig sei „das Leben zu genießen“, in dieser so kostbaren Zeit, weiß Pape aus Erfahrung. Denn „das ist ja nicht alles immer nur traurig.“
In diesem Sinne tanzten auch die Kommunionkinder der Gemeinde ihren „Löwentanz“ zum Mut machen sehr fröhlich um den Altar herum. Und die „Theater Companie“-Schauspielerin Christiane Schoon (Berlin) erzählte kindgerecht mit einer Kasperpuppe und einem Krokodil, über das Leben eines schwer kranken Kindes.
„Die Fürbitten haben wir alle selbst formuliert, aus unserer Arbeit heraus“, berichtet Regina Stelter, Koordinatorin des Hospizvereins. „Wenn wir miteinander unser Leid tragen, dann wünschen wir uns, dass Gott uns mit seiner Liebe stärkt.“ Und Pastorin Bettina Burkhardt sprach aus, was viele dachten und fühlten: „Ihr Kinder seid wichtiger als alle Gelehrten oder großen Diskussionen!“
Im Anschluss ließen sich die Besucher im Pfarrheim von der Männerkochgruppe der evangelischen St.-Johannes-Kirchengemeinde Holzhausen mit Suppe verköstigen.
„Wir sind sehr zufrieden, wir hatten mit einer so großen Resonanz gar nicht gerechnet“, resümiert Regina Stelters. „Sieben Bäckereien haben Brot zugunsten der Aktion verkauft, und überall waren die grünen Bänder zum Tag der Kinderhospizarbeit im öffentlichen Leben zu sehen.“ Das Thema sei dadurch an vielen Orten vor Augen gewesen, sensibilisiere die Menschen und rege zum Nachdenken an, hofft sie.
Ebenso hatte sich das Hospizfrühstück mit der Kinderhospizarbeit beschäftigt, und in einer weiteren Veranstaltung kam der Bruder eines kranken Mädchens zu Wort (wir berichteten).
Zurzeit werden drei Familien mit erkrankten Kindern vom Verein unterstützt. Ein Kind starb im vergangenen Jahr, ein anderes Kind braucht aufgrund guter Prognosen keine weitere Hilfen dieser Art.
Annette Kleine-Gödde, die dem Hospizverein vorsteht, ist sehr froh darüber, „dass unsere ehrenamtlichen Helfer jetzt regelmäßig im Kinderhospiz Löwenherz in Syke weitergebildet werden und im gesamten Kreis Hameln-Pyrmont ambulante Hilfen und Unterstützung für Familien leisten.“
Wie viel Spenden durch den Brotverkauf und die Kollekte eingenommen wurden, ist noch nicht bekannt.
Bad Pyrmont (cg). „Dass Marlies bei jeder kleinsten Infektion hätte sterben können, das war mir anfangs gar nicht klar“, beschreibt der neunzehnjährige Louis Janik rückblickend auf seine Kindheit und die vielen Krankenhausaufenthalte seiner heute 16 Jahre alten und schwer kranken Schwester Marlies.
Zum ersten Mal erzählte er anderen Menschen von seinem Leben, seinen Erfahrungen und seinen daraus resultierenden Einsichten. Der Bad-Pyrmonter Hospizverein hatte in seiner Aktionswoche zur Kinderhospizarbeit in das katholische Gemeindezentrum eingeladen.
Louis wirkt reif für sein Alter. Sein Vortrag ist souverän, die Zuhörer hören ihm aufmerksam zu, und man merkt, dass sie beeindruckt sind. „Je älter Marlies wurde, je mehr merkte man, dass sie anders ist. Doch für mich war sie irgendwie normal“, erinnert sich der junge Mann aus Bad Münder. Louis hat sich Gedanken darüber gemacht, wie das Leben mit einer gesunden Schwester wäre. Vermutlich hätte sie ihren ersten Freund gehabt und er hätte sie mit zu Partys genommen.
Früher hätte er sich genau das gewünscht. Doch das ist vorbei. „So wie es ist mit Marlies, so ist es gut“ stellt er fest. Wirklich? Ja, denn wenn er sich Marlies anders wünschen würde, dann würde das bedeuten, dass er mit seiner Schwester nicht zufrieden sei. „Ich kann mir das gar nicht anders vorstellen, und das will ich auch gar nicht.“ Dazu gehören auch die Therapeuten im Haus und die ehrenamtliche Begleiterin des Pyrmonter Hospizvereins Uta Heißmeyer, die die Familie seit fünf Jahren regelmäßig besucht und unterstützt.
Marlies lebt mit einer lebensverkürzenden schweren Mehrfachbehinderung mit ihrer Familie zusammen. Inzwischen hat die Mutter einen neuen Partner und Marlies zwei kleine Schwestern. Für Außenstehende sei diese Situation befremdlich, weiß Louis. Er selber muss Rücksicht nehmen auf seine Schwester, zum Beispiel seine Freunde fragen, ob sie gesund sind, wenn sie ihn zu Hause besuchen wollen, denn die Infektionsgefahr für Marlies ist groß. Den meisten sei diese Frage ziemlich unangenehm, wenn er sie zum ersten Mal stelle.
Die Ehe seiner Eltern ist schon vor Jahren zerbrochen. Über das Verhalten seines Vaters sei er sauer und traurig zugleich, denn der lehne seine Tochter ab und habe sie seit sieben Jahren nicht gesehen. Über seine Mutter sagt Louis liebevoll und anerkennend: „Es ist ihr Beruf auf meine Schwester aufzupassen.“
Annette Kleine-Gödde, Vorsitzende des Hospizvereins, betonte, wie wichtig es ist, solche Familien durch einen Kinderhospizdienst langfristig und auch emotional sehr intensiv zu begleiten und zu entlasten. „Durch die ständige Auseinandersetzung mit Krankheit, Sterben, Tod und Trauer und der extrem aufwendigen Pflege sind die Eltern oft am Ende ihrer Kräfte. Soziale Isolierung und negative Auswirkungen in der Partnerschaft können die Folge sein“, stellte sie fest.
„Wir sind da, wir tragen mit, im Leben und im Sterben und zu Hause in den Familien. Wir sind einfach da“, machte Kirsten Höfer, Koordinatorin des Kinderhospiz Löwenherz in Syke, den Anwesenden Mut. „Die Eltern sind die Experten für ihre Kinder.“ Mitgebracht hatte sie Stoffpuppe Samuel, die eingesetzt wird, um symbolisch die Bedürfnisse der Geschwister von erkrankten Kindern zu vermitteln.
Die Familien können diese kostenlose ambulante Hilfe in Anspruch nehmen, die für Eltern, Geschwisterkinder und lebensverkürzend erkrankte Kinder gleichermaßen da ist. Zum Vorlesen, Reden, Spielen oder den Erwachsenen soziale Kontakte zu ermöglichen. Außerdem gibt es für Familien die Möglichkeit vier Wochen im Jahr im Kinderhospiz Löwenherz in Syke aufgenommen zu werden, um Kraft zu schöpfen und sich mit anderen Familien austauschen zu können.
Ein unerwarteter Kontakt zwischen Louis Familie und einer Familie aus Hehlen in einer ähnlichen Situation bahnte sich an dem Abend an. „Genau das haben wir uns gewünscht“, stellte Regina Stelter, Koordinatorin des Hospizvereins Bad Pyrmont, zufrieden fest.
Bad Pyrmont (uk). Zurzeit sieht Bad Pyrmont hauptsächlich weiß, denn der Winter hat das Weserbergland und die Kurstadt fest im Griff. Übernächste Woche – sollte der Schnee dann noch liegen – will der Hospizverein Bad Pyrmont im Weiß für grüne Akzente sorgen. Hunderte von Autos sollen dann mit grünen Bändchen geschmückt ihre Verbundenheit mit der Kinderhospizarbeit des Vereins sichtbar machen.
Den „Tag der Kinderhospizarbeit“ am 10. Februar hat der Pyrmonter Verein zum Anlass für eine Aktionswoche vom 4. bis 10. Februar genommen, um auf die Problematik unheilbar erkrankter Kinder aufmerksam zu machen. „Seit sechs Jahren kümmert sich der Pyrmonter Hospizverein im Landkreis Hameln-Pyrmont in Kooperation mit dem Kinderhospiz Syke um Familien, in denen Kinder mit einer lebensverkürzenden Erkrankung leben“, berichtet Regina Stelter, die für den Verein die Kinderhospizarbeit koordiniert.
Vier Familien nehmen aktuell diese ehrenamtlich geleisteten Dienste in Anspruch. „Wenn die Eltern das wollen – und allein darauf kommt es an –dann kümmern sie sich nicht nur um die kranken Kinder, sondern um die ganze Familie, um die Geschwisterkinder und die Eltern – auch über den Tod hinaus“, sagt Stelter.
Die Helfer werden vom Hospizverein Bad Pyrmont und vom Kinderhospiz Syke für ihre sicher nicht leichte Aufgabe ausgebildet. Zurzeit sind fünf von ihnen im ehrenamtlichen Einsatz. Uta Heißmeyer zum Beispiel, die eine Familie mit einer schwerstbehinderten Tochter schon seit fünf Jahren begleitet, weiß, dass auch die gesunden Kinder Unterstützung brauchen. „Wichtig ist, dass ihre Ängste ernst genommen werden, dass ihre Fragen alters- und kindgemäß Beachtung und Beantwortung finden.“ Und sie weiß auch, dass viele dieser Kinder aus den Erfahrungen mit ihren Brüdern oder Schwestern einen persönlichen Gewinn ziehen.
Diese persönliche Sicht auf ihre besondere Situation wird darum Thema einer Veranstaltung während der Aktionswoche sein. Bei einem Vortrag am 6. Februar um 19.30 Uhr im Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde St. Georg in der Bathildisstraße wird ein älterer Bruder berichten, wie er mit der Krankheit seiner jüngeren Schwester umgegangen ist und welche Erfahrungen er dabei gemacht hat.
Das ist aber nur ein Programmpunkt der Aktionswoche, zu der auch ein Hospizfrühstück zum Thema am 6. Februar um 9.30 Uhr im Café Clichy und zum Abschluss am 10. Februar um 11 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Georg gehört. Mit einer Brotbackaktion beteiligen sich sieben Bäckereien in Bad Pyrmont, Thal und Lügde an der Aktionswoche und unterstützen damit die Arbeit des Vereins.
„Wir möchten mit unserer Aktion auf die Situation der Kinder aufmerksam machen und Menschen motivieren, sich mit den Betroffenen zu solidarisieren“, betont Stelter. In ganz Deutschland gebe es insgesamt 22600 Kinder mit einer lebensverkürzenden Krankheit. „Das Thema Tod und Sterben soll enttabuisiert und angesprochen werden.“ Nicht zuletzt auch, um ideelle und finanzielle Unterstützer zu finden. Von der bisherigen Resonanz sei sie tief beeindruckt. „Wir haben so viel Zuspruch bekommen, damit habe ich wirklich nicht gerechnet“, bekennt sie. Für mehr als 100 grüne Bänder, die nicht nur an Autos angebracht werden können, hat der Verein bereits Abnehmer gefunden. „Grün ist die Hoffnung und grün ist das Symbol der Kinderhospizarbeit. Es drückt die Hoffnung aus, dass sich immer mehr Menschen solidarisch zeigen.“
Wer ein grünes Band für die Aktionswoche haben möchte, der kann sich beim Hospizverein unter der Telefonnummer 05281/987716 melden.
Hospiz-Verein Bad Pyrmont bietet Kinderhospizarbeit an
Aktionswoche vom 4. bis 10. Februar
Eine ganz wichtige Unterstützung hat am 12.12.12. die ambulante Kinderhospizarbeit des Bad Pyrmonter Hospiz-Vereins bekommen. Der Vorstand der Katholischen Frauengemeinschaft Bad Pyrmont übergab einen Scheck in Höhe von 1000 Euro – und möchte damit den ehrenamtlichen Helfern bei ihrer so wichtigen Arbeit helfen.
Eine kleine Gruppe der Frauengemeinschaft trifft sich regelmäßig über das Jahr verteilt zum Handarbeiten. Und so entstehen viele schöne Sachen, die auf Basaren und in der Kursana Residenz zum Kauf angeboten werden. In diesem Jahr gab’s auch einen Weihnachts-Flohmarkt mit Kaffee und Kuchen. Und so kam das Geld zusammen.
„Wir unterstützen in erster Linie Frauen und Kinder in Not. Der Pyrmonter Hospiz-Verein möchte Frauen und Männer ausbilden lassen, die krebskranke Kinder hier in Bad Pyrmont betreuen. Wir halten diese Aufgabe für sehr wichtig und wollen dies mit unseren 1000 Euro unterstützen“, erklären die Vorstandsdamen. Sie überreichten den Scheck an die Koordinatorin der Kinderhospizarbeit Regina Stelter und an Klaus Pape, der als ehrenamtlicher Helfer von seiner Arbeit mit den erkrankten Kindern erzählte.
In der Woche vom 4. bis 10. Februar 2013 findet in Bad Pyrmont auch eine große Aktionswoche zur Kinderhospizarbeit statt.
Foto von rechts: Luzia Bönnighausen, Christa Schlegelmilch, Monika Eggert und Rita Vorschepoth (ganz links) übergaben von der Katholischen Frauengemeinschaft den Scheck an Regina Stelter (2. von links) und Klaus Pape.
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